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Das Dental Labor 03/2010  www.dlonline.de

"Prima Lautsprecher
Man gibt ja einiges an Geld für Musik aus: CDs, Downloads, iPods und so weiter. Schade nur, dass diese Musik oft mit jämmerlicher Klangqualität wiedergegeben wird. Das muss nicht sein. Interessant finde ich Produkte, die gut und gleichzeitig günstig sind. Die Firma Reckhorn behauptet genau dies von ihren Lautsprechern – das habe ich mir angehört. Der Inhaber, Klaus Reck, war so nett, mir ein Paar der Lautsprecher S-90 sowie den Subwoofer H-80 samt Verstärker A-403 zu leihen. Herr Reck vertritt den sympathischen Standpunkt: Besser ein lausiges Äußeres (Gehäuse) und ein hochwertiges Inneres (Lautsprecherchassis) als umgekehrt (wie so oft im Handel zu sehen). Klang ist wichtiger als Show. In der Tat: Die Lautsprechergehäuse wirken nicht sehr hochwertig. Das Gehäuse der S-90 sieht sogar so aus als habe man es aus zwei Kunststoffrohren zusammengesetzt. Deshalb warnt Herr Reck ehrlicherweise auf seiner Webseite vor überzogenen Erwartungen bezüglich der Designs. Im richtigen Ambiente finde ich die Lautsprecher jedoch ganz passend. Für meinen Hörtest habe ich unter anderem angehört (für Bässe und Lautstärke): Paul Oakenfold ("Ready Steady Go"), Daft Punk vs. Stardust ("Music Sounds Better With You"), The Sensational Alex Harvey Band ("Faith Healer") und Beethovens 5. Sinfonie. Für Höhen und leise Töne: Das Violinenkonzert Op. 47 von Sibelius gespielt von Hilary Hahn (sensationell!) und Sinfoniasacra, Hymn, von Panufnik (siehe dl 12/2008). Ergebnis: In dem S-90 steckt ein patentierter Koaxiallautsprechermit Bassmitteltöner und Hochtöner. Die erzielbare maximale Lautstärke ist sehr hoch und über längere Zeit kaum auszuhalten. Wer eine private Disco erööffnen will, braucht also keine Sorge zu haben. Der Klang, ich war selbst überrascht, war wirklich gut, gleichgültig, was ich spielte. Ich muss mich fast ein wenig überwinden, dies zu schreiben, denn wer glaubt schon, dass sich ein Kunststoffrohr passabel anhören kann aber, kurzum: Diese Lautsprecher sind sehr gut! (Ich vermeide hier, in den Jargon der Hifi-Zeitschriften zu verfallen und von "feiner Durchzeichnung" und "breiter Bühne" zu reden, aber die S-90 (mit H-80) schaffen es, sofern Lautsprecher das überhaupt können, bei geschlossenen Augen die Illusion zu erzeugen, das Orchester im Wohnzimmer zu haben.) Ein echter Kauftipp! Kommen wir zum H-80. Ich war nicht der Meinung, einen Subwoofer zu brauchen. Bässe zwischen 20 und zirka 60 Herz habe ich nie vermisst. Nach meinem Hörtest habe ich meine Meinung geändert und beschlossen, mir die H-80 zu kaufen, um meine Selbstbau-Lautsprecher (siehe dl 11/2008) damit zu ergänzen. Im H-80 steckt ein Lautsprecherchassismit einem Durchmesser von 33 cm, doppelt so groß wie die Chassis meiner eigenen Lautsprecher – gut für tiefe Frequenzen. Zudem wird der H-80 in der Raumecke aufgestellt, so dass, laut Herrn Reck, die Wände als Schalltrichter in die Erzeugung sehr niedriger Frequenzen mit einbezogen werden. Das Gehäuse ist ein 83 cmhoher und 39 cm durchmessender Zylinder mit Marmorabdeckplatte. Als Laien interessiert mich eigentlich nur das Ergebnis dieser Maßnahmen, und das war sehr überzeugend. Jegliche Musik wirkt "voller" und "wärmer" – sehr angenehm. Angesteuert wird der H-80 beispielsweise vom A-403, einem speziell für Subwoofer entwickelten Verstärker mit bis zu 400 Watt Leistung. Das Gerät hat allerlei Einstellmöglichkeiten, um den Klang an den Wohnraum und die "regulären" Lautsprecher anzupassen. Fazit: die Kombination H-80/A-403 ist eine sinnvolle Ergänzung zu Ihren Lautsprechern (und zu den S-90), es sei denn, diese haben bereits sehr große Bassmembranen und liefern sehr niedrige Frequenzen. Auch die Preise sind ein Hit: Die S-90 kosten pro Stück 149 € (119 € als B-Ware), der A-403 kostet 249 € und das H-80 159 €. Bilder und weitere Informationen unter www.reckhorn.com "